Vor 80 Jahren ermordeten die Nazis den evangelischen Theologen und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer. Experten warnen: Vor allem in den USA werden seine Worte und seine Person missdeutet.
Vor 80 Jahren haben die Alliierten Deutschland von der Terrorherrschaft der Nazis befreit. Zu diesem Jahrestag startet Oberpfalz-TV eine Sendereihe „80 Jahre danach“. Folge 1: Die Verleugneten im KZ Flossenbürg.
Die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg steht zum 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers vor der bislang größten Gedenkreihe ihrer Geschichte, so Leiter Dr. Jörg Skriebeleit. Einen Teil davon bestreitet die Evangelische Landeskirche. Sie erinnert an die Ermordung von Dietrich Bonhoeffer am 9. April 1945.
Die neue Ausstellung in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg "Die Verleugneten" erinnert an Menschen, die im Nationalsozialismus als "Asoziale" und "Berufsverbrecher" verfolgt wurden. Die Eröffnung ist bestens besucht.
„Die Verleugneten“ - diese Ausstellung ist nun in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg zu sehen. Sie will auf die Menschen aufmerksam machen, die jahrzehntelang nicht als Opfer des NS-Regimes anerkannt wurden.
Rund 100.000 Menschen aus über 30 Ländern waren zwischen 1938 und 1945 im KZ Flossenbürg und seinen Außenlagern inhaftiert. Eines dieser Lager befand sich in Regensburg, im Colosseum in Stadtamhof. Es war das letzte Außenlager des Lagersystems Flossenbürg. Die dort Gefangenen mussten Bombenschäden an den Bahnanlagen beseitigen. Einer der Inhaftierten war Thadeusz Sobolewicz.
Leon Weintraub nimmt 1946 sein Medizinstudium in Göttingen auf. Zuvor hatte er mehrere Konzentrationslager überlebt. Seitdem setzt sich der Auschwitz-Überlebende für die Menschlichkeit ein. Sein Studienbeginn nach dem Holocaust bedeutete für ihn: "Lebensfreude, dass ich überlebt habe und ohne, dass ich das in Worte gekleidet habe, eine Genugtuung: mich haben Sie nicht umgebracht. Ich habe sie besiegt. Ich lebe", sagt Weintraub Jahrzehnte später dem NDR bei einem Besuch seiner ehemaligen Universität in Göttingen.
Vor 80 Jahren wurde Dietrich Bonhoeffer im Konzentrationslager Flossenbürg ermordet. Mit einem Gottesdienst auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte erinnert die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern an den Theologen sowie an die mit ihm Ermordeten.
Sonntag, 6. April 2025 um 10 Uhr im BR Fernsehen
Vernissage der Ausstellung „In uns der Ort“ in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg. Die Ausstellung zeigt Fotografien von der Künstlerin Renate Niebler. Auf den Fotografien sind ehemalige KZ-Häftlinge abgebildet. Im Mittelpunkt der Fotografien aus „In uns der Ort“ stehen die Überlebenden, aber auch die damit verbundenen Orte. Die Fotografien sind im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Deutschen Erd- und Steinwerke in Flossenbürg ausgestellt – die Ausstellung „In uns der Ort“ ist die erste in diesem Gebäude. Dort sind die Fotografien noch bis zum 01. Juni zu sehen. Die Ausstellung ist an Samstagen, Sonntagen sowie Feiertagen von 12 bis 16 Uhr geöffnet.