Die Geheime Staatspolizei (Gestapo) und die Kriminalpolizei (Kripo) inhaftieren vor allem politische Gegner des NS-Regimes und Menschen, die den rassistischen Vorstellungen von der nationalsozialistischen »Volksgemeinschaft« nicht entsprechen. 90 Prozent der Flossenbürger Gefangenen sind »Schutzhäftlinge« der Gestapo. Auch Juden gehören dazu. Etwa 6.000 Männer sind als »polizeiliche Vorbeugungshäftlinge « der Kripo inhaftiert. Außerdem werden mindestens 6.000 sowjetische Kriegsgefangene der Wehrmacht ins KZ Flossenbürg deportiert.
Tafel zur Erklärung der Winkelfarben, KZ Dachau, ohne Datum (Arolsen Archives)
Die meisten Vorbeugungshäftlinge kommen als »Berufsverbrecher« nach Flossenbürg und müssen einen grünen Winkel tragen. Häftlinge aus anderen gesellschaftlichen Randgruppen wie Arbeits- oder Wohnungslose, Bettler oder Prostituierte, aber auch Sinti und Roma kennzeichnet die SS mit dem schwarzen Dreieck als »Asoziale«. Mindestens 4.000 deutsche und ausländische Regimegegner bekommen den roten Winkel der »Politischen«.
Die große Masse der Häftlinge sind ausländische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen, vor allem aus Osteuropa. Auch sie erhalten einen roten Winkel. Ein Buchstabe auf dem roten Dreieck kennzeichnet ihre Nationalität, bei Juden kommt ein gelber Winkel hinzu. Farbe und Buchstabe des Winkels sind entscheidend für die Stellung eines Häftlings im Lager.