26. Dezember 1928 – 28. April 1945
Viktor Róna, Anfang der vierziger Jahre (Yad Vashem, Jerusalem)
Viktor Róna kommt aus der Stadt Satu Mare in Rumänien, die ab 1940 zu Ungarn gehört. Der Vater ist bis zu seiner Entlassung aus »rassischen« Gründen Deutschlehrer am Gymnasium. Zuhause wird Deutsch gesprochen.
Mit der Besetzung Ungarns im März 1944 beginnt dort die systematische Judenverfolgung. Viktor Róna muss bei seiner Abschlussprüfung den Judenstern tragen. Am 30. Mai wird die gesamte Familie aus dem jüdischen Ghetto nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Direkt nach der Ankunft wird Viktors Mutter von der SS in der Gaskammer ermordet.
Viktor, sein Bruder Erwin und der Vater Alexander kommen im Juni 1944 in das schlesische Lager Oberwüstegiersdorf, ein Außenlager des KZ Groß-Rosen. Dort müssen sie unterirdische Stollen bauen. Im Februar 1945 verschleppt sie die SS zuerst nach Flossenbürg, bevor sie nach Ohrdruf, ein Außenlager des KZ Buchenwald, marschieren müssen. Zwei Monate später werden Alexander, Viktor und Erwin Róna auf einen Todesmarsch zunächst Richtung Buchenwald und von dort ein zweites Mal nach Flossenbürg getrieben. Vor den Augen seiner Söhne erschießt die SS Alexander Róna und verletzt Viktor und Erwin Róna durch Bajonettstiche schwer.
Kurz nach der Befreiung stirbt Viktor Róna an diesen Verletzungen. Er ist 15 Jahre alt. Erwin Róna überlebt als einziger seiner Familie.