In Flossenbürg sind Menschen aus vielen europäischen Ländern inhaftiert. Von Mai 1938 bis Mai 1944 lassen SS und Gestapo insgesamt 22.000 Männer hierher transportieren. Im letzten Kriegsjahr kommen weitere 78.000 Gefangene hinzu, darunter 16.000 Frauen. Über die Hälfte der Inhaftierten sind polnischer oder sowjetischer Herkunft. Die mehr als 22.700 jüdischen Häftlinge stammen überwiegend aus Polen oder Ungarn.
Abtransport ziviler Arbeitskräfte aus dem Auffanglager Borisow (heute Barysau/Weißrussland) am 27. März 1944 (Bundesarchiv Freiburg)
Die ersten Häftlinge sind Deutsche und Österreicher aus den Konzentrationslagern Dachau, Buchenwald und Sachsenhausen. Ab 1940 weisen Gestapostellen ausländische Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene nach Flossenbürg ein. Die SS verschleppt Polen, Russen, Weißrussen, Ukrainer und Slowenen aus den besetzten Gebieten.
Über andere Konzentrationslager gelangen Menschen aus Frankreich und den Beneluxstaaten, aus Italien, Jugoslawien und Griechenland nach Flossenbürg. Mehr als drei Viertel der Häftlinge werden erst im letzten Kriegsjahr registriert. Infolge der Niederschlagung des Warschauer Aufstands und der Räumung der Konzentrationslager Plaszow, Auschwitz und Groß-Rosen kommen tausende Polen und polnische Juden nach Flossenbürg. Noch wenige Tage vor der Auflösung des Lagers treffen mit den Todesmärschen aus dem KZ Buchenwald mehrere tausend Häftlinge ein.