geboren am 26. März 1925
Tadeusz Sobolewicz, 1950 (Privatbesitz)
Tadeusz Sobolewicz besucht das Gymnasium in Poznan´ (Posen). Nach Kriegsbeginn engagiert er sich im Widerstand. Als Bote übermittelt er Nachrichten. Am 1. September 1941 wird der 16-Jährige verhaftet.
Über die Konzentrationslager Auschwitz und Buchenwald kommt er nach Mülsen St. Micheln. In diesem Außenlager des KZ Flossenbürg revoltieren Ende April 1944 sowjetische Gefangene wegen der geringen Essensrationen. Dabei bricht ein Feuer aus. Tadeusz Sobolewicz erleidet schwere Verbrennungen. Er wird zum Sterben nach Flossenbürg ins Krankenrevier gebracht. Doch ein polnischer Mithäftling pflegt den Schwerverletzten heimlich. Tadeusz Sobolewicz überlebt. Am 19. März 1945 verlegt ihn die SS in das Außenlager Regensburg zur Beseitigung von Bombenschäden auf dem Bahnhof. Auf dem Todesmarsch flüchtet er und versteckt sich bei der Ortschaft Laufen in einer Scheune bis die Amerikaner kommen.
Tadeusz Sobolewicz (vorne, Zweiter von links) mit anderen befreiten Häftlingen in Laufen, Mai/Juni 1945 (Privatbesitz)
Sobolewiczs Vater ist im KZ Auschwitz gestorben. Als Tadeusz die Nachricht erhält, dass seine Mutter nach fünf Jahren Konzentrationslager noch lebt, kehrt er 1946 nach Polen zurück. Er wird Schauspieler. Über das Theater findet er zu einem normalen Leben zurück: »Hier fühle ich mich frei«. In seiner Autobiografie verarbeitet er seine Erlebnisse als KZ-Häftling.
Originalausgabe der Autobiografie von Tadeusz Sobolewicz, Wytrzymałem więc jestem (Ich habe ausgehalten, also bin ich), Katowice 1986 (KZ-Gedenkstätte Flossenbürg)
Der Titel der deutschen Erstausgabe von 1993 lautet »Aus dem Jenseits zurück«.