Edmund Adamowitsch Nazewskij
geboren am 15. August 1925
Nikolaj Nazewskij, ohne Datum (KZ-Gedenkstätte Flossenbürg)
1942 werden sieben junge Männer aus dem Dorf Chmelewka bei Minsk zur Zwangsarbeit ins böhmische Kiesenreuth (heute Krˇíženec) transportiert. Unter ihnen ist der 17-jährige Edmund Adamowitsch Nazewskij. Er wird dem Bauern Anton Suttner zugeteilt. »Die Familie hat mich während des Krieges wie einen Sohn aufgenommen.« Nach etwa zwei Jahren werden alle sieben Weißrussen denunziert und verhaftet. Den Grund erfährt Edmund Nazewskij nicht.
Die Gestapo bringt ihn nach Flossenbürg. Er bekommt die Nummer 10480, arbeitet kurz im Steinbruch und dann bei Messerschmitt. Auf dem Todesmarsch in Richtung Dachau wird er Zeuge, wie ein Aufseher einen erschöpften Mithäftling aus der Kolonne holt und erschießt. Edmund Nazewskij überlebt.
Er kehrt nach Weißrussland zurück, findet seine Familie aber nicht. Daraufhin geht er in den Norden der Sowjetunion. Er legt seinen ursprünglichen Vornamen ab und nennt sich nun Nikolaj. Die Familie des Bauern Suttner sucht jahrelang vergeblich nach ihm. Erst im Jahr 2003 ermöglichen Recherchen der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg ein Wiedersehen.
Nikolaj Nazewskij (Zweiter von links) trifft die Familie des Bauern Suttner wieder, Mariánské Lázneˇ (Marienbad) 2003 (Privatbesitz)