geboren am 2. Juni 1924
Miloš Volf vor der Verhaftung, um 1942 (Privatbesitz)
Miloš Volf wächst in Tábor in Südböhmen auf. Er besucht das Gymnasium und hilft im Kolonialwarengeschäft seines Vaters mit. Nach der Besetzung des Landes beteiligt sich die Familie Volf am Widerstand. Der 15-jährige Miloš arbeitet als Verbindungsmann der Untergrundbewegung. Seine Eltern verstecken gesuchte Personen vor der Gestapo. Im Februar 1943 wird die gesamte Familie verhaftet.
Nach brutalen Verhören und monatelanger Gefängnishaft wird Miloš Volf Anfang 1944 zusammen mit seinem Vater in das KZ Flossenbürg transportiert. Dort müssen beide zuerst im Steinbruch arbeiten, dann im Flugzeugbau für die Firma Messerschmitt. Sein künstlerisches Talent hilft Miloš Volf zu überleben. Um etwas mehr Nahrung zu erhalten, malt er für Kapos und SS-Männer. Heimlich zeichnet er auch Karikaturen über das Leben im Lager. Im April 1945 werden Vater und Sohn auf dem Todesmarsch befreit.
Miloš Volf: Písarˇ (Blockschreiber), 1944 (Privatbesitz)
Miloš Volf arbeitet als Schreiber auf Block 6. In der Karikatur porträtiert er sich selbst.
Sie kehren nach Tábor zurück. Auch die Mutter hat ihre Haft im KZ Ravensbrück überlebt. In der sozialistischen Tschechoslowakei wird die demokratisch gesinnte Familie erneut verfolgt. Der Vater wird Ende der vierziger Jahre in ein Arbeitslager eingewiesen. Miloš Volf verliert nach der Niederschlagung des »Prager Frühlings« seine Stelle beim Fernsehen. Bis ins hohe Alter widmet er sich der deutsch-tschechischen Versöhnungsarbeit.
Miloš Volf und sein Vater Josef nach ihrer Heimkehr, Mai 1945 (Privatbesitz)