geboren am 21. Juli 1921
Julian Noga in Häftlingsuniform kurz nach der Befreiung, April 1945 (United States Holocaust Memorial Museum, Washington D.C.)
Julian Noga lebt mit seiner Mutter in der westgalizischen Stadt Tarnów und arbeitet als Bäcker. Nach dem deutschen Überfall auf Polen wird er zur Arbeit auf einem Bauernhof bei Linz in Österreich geschickt. Er verliebt sich in Frieda, die Tochter des Bauern. Beziehungen zwischen Zwangsarbeitern und deutschen Frauen sind untersagt. 1941 wird das Liebespaar denunziert. Beide kommen ins Konzentrationslager, sie nach Ravensbrück, er nach Flossenbürg.
Julian Noga muss zunächst im Steinbruch arbeiten, dann in der Flugzeugproduktion bei Messerschmitt. Nach vier Jahren im Lager treibt ihn die SS am 20. April 1945 auf den Todesmarsch in Richtung Dachau. Eine Zeitlang schleppt er gemeinsam mit anderen Häftlingen einen völlig entkräfteten Kameraden mit. Doch sie können sich selbst kaum noch auf den Beinen halten. Schließlich müssen sie ihn zurück lassen und die Schüsse mitanhören, als die SS ihn am Wegesrand ermordet. Am 23. April befreit die US-Armee Julian Noga in der Nähe von Cham. »Einen weiteren Tag hätte ich nicht überlebt«, erinnert er sich.
Julian Noga und seine Frau Frieda, ohne Datum (Privatbesitz)
Als er wieder zu Kräften gekommen ist, fährt er mit dem Fahrrad nach Österreich und hält um die Hand von Frieda an, die ebenfalls überlebt hat. Gemeinsam wandern sie in die USA aus. Julian Noga baut sich eine neue Existenz als Steinmetz auf.