geboren am 1. Juli 1938
Josef Salomonovic, 1941 (Privatbesitz)
Josef Salomonovic stammt aus Ostrau (Ostrava) in Mähren. Im Dezember 1941 wird er zusammen mit seinen Eltern und dem Bruder Michael in das Ghetto Litzmannstadt deportiert. Bis auf Josef muss die ganze Familie für die Deutschen Munitionswerke arbeiten. Nach Räumung des Ghettos kommen die Salomonovics im Juni 1944 über das KZ Auschwitz in das KZ Stutthof. Dort wird der kranke Vater ermordet.
Josef und Dora Salomonovic zwei Jahre vor der Deportation, 1939 (Privatbesitz)
Josef und Michael Salomonovic zwei Jahre vor der Deportation, 1939 (Privatbesitz)
Die Häftlinge aus Litzmannstadt sollen weiter für die Deutschen Munitionswerke im Flossenbürger Außenlager Dresden (Firma Bernsdorf) arbeiten. Daher entgeht Dora Salomonovic mit den Kindern einer Selektion. Die drei werden im November 1944 nach Dresden überstellt. Doch nur wer arbeiten kann, hat in den Augen der Nationalsozialisten eine Daseinsberechtigung. Deshalb versteckt die Mutter den sechsjährigen Josef bei Kontrollen in einer Mülltonne. Als ihn die SS entdeckt, soll er deportiert werden. Doch das Chaos nach dem Luftangriff auf Dresden am 13. Februar 1945 rettet ihn vor dem Transport.
Mitte April wird das Außenlager aufgelöst. Während des Todesmarsches durch Böhmen können Dora Salomonovic, Michael und der schwerkranke Josef fliehen. Auf der Flucht sieht Josef zum ersten Mal in seinem Leben Ziegen, Hühner und eine Kuh. Wegen der jahrelangen Mangelernährung wachsen ihm erst nach der Befreiung im Alter von sieben Jahren Zähne.
Brief aus dem KZ-Außenlager Dresden (Firma Bernsdorf), 11. Dezember 1944 (Privatbesitz)
Ein holländischer Zwangsarbeiter schmuggelt für Dora Salomonovic Briefe. Dadurch kann ihre untergetauchte Schwester der Familie Lebensmittel schicken. Der Brief ist mit den Kosenamen der Kinder Miša (Michael) und Pepek (Josef) unterschrieben.