3. Januar 1889 – 24. Dezember 1943
Jaume Rebassa als Leiter der Polizei in Palma, 1931 (Privatbesitz)
Jaume Rebassa Garcías wird in Palma de Mallorca (Balearen) geboren. Als Halbwaise lebt er mit vier Geschwistern in bescheidenen Verhältnissen. Vom Vater lernt er den Beruf des Schusters. Er engagiert sich früh in verschiedenen Gewerkschaftsgruppen, wird Generalsekretär der Gewerkschaft UGT und tritt der Sozialistischen Partei Spaniens bei. 1931 wird er Mitglied des Stadtrates von Palma und danach Leiter der Polizei.
Jaume Rebassa (hintere Reihe, Zweiter von links) im Stadtrat von Palma, 1932 (Privatbesitz)
Nach dem Militärputsch 1936 und den beginnenden politischen Repressionen taucht Jaume Rebassa unter. Drei Jahre später flüchtet er zusammen mit anderen Oppositionellen aus Mallorca in Richtung Nordafrika. Doch ein italienisches Schiff fängt sie ab und die Polizei inhaftiert ihn als Antifaschisten in verschiedenen Internierungslagern. Von dort kann er durch Briefe den Kontakt zu seiner Familie aufrechterhalten.
Nach der Besetzung Norditaliens deportieren die Deutschen die politischen Gefangenen in Konzentrationslager. Jaume Rebassa gehört zu den ersten spanischen Häftlingen, die Anfang Oktober 1943 in das KZ Flossenbürg eingeliefert werden. Er ist 53 Jahre alt. Nach wenigen Tagen überstellt ihn die SS in das KZ Buchenwald und schließlich in das Außenlager Dora. Dort muss er beim Ausbau des Tunnelsystems für die Raketenproduktion schwerste körperliche Arbeit leisten. Am Weihnachtsabend 1943 stirbt er. Für seine Familie gilt er nach Kriegsende als verschollen. Sie erfährt erst im Jahr 2008 von seinem Schicksal.
Jaume Rebassa während der Internierung auf der Insel Ventotene, 1941 (Privatbesitz)