geboren am 30. Juni 1917
Janina Mazur, um 1940 (Privatbesitz)
Janina Tatara wird in Lublin in eine Arbeiterfamilie geboren. Sie erlernt den Beruf einer Krankenschwester. Mit 21 Jahren heiratet sie in Lublin den 26-jährigen Arbeiter Stanisław Mazur.
Janina Tatara (links) mit Mutter, Neffe und Bruder, 1936/37 (Privatbesitz)
Während des Krieges lebt Janina Mazur mit Mann und Kind weiterhin in Lublin, das nun Teil des besetzten Generalgouvernements ist. Sie wird festgenommen; Grund und Zeitpunkt ihrer Verhaftung sind unbekannt. Im Sommer 1941 befindet sie sich im Untersuchungsgefängnis der SS im Lubliner Schloss. Im Oktober 1943 wird sie von Lublin ins KZ Auschwitz-Birkenau deportiert. Ein Jahr später transportiert sie die SS mit über 500 weiblichen Häftlingen ins Flossenbürger Außenlager Chemnitz. In den dortigen Astra-Werken müssen die Frauen Metallteile für Flugzeuge und Maschinengewehre fertigen. Im Zuge der Räumung des Lagers gelangt sie Mitte April 1945 ins böhmische Leitmeritz und wird wenig später in das nahe gelegene, bereits evakuierte Außenlager Hertine gebracht. Hier arbeitet sie vermutlich noch bis zur Befreiung am 8. Mai 1945 in der Munitionsfabrik.
Ende August 1945 kehrt sie nach Polen zurück. In den fünfziger Jahren arbeitet sie zunächst bei einem Transportunternehmen, später bei der staatlichen polnischen Fernbusgesellschaft. Mit nur 40 Jahren verstirbt sie in Lublin.
Janina Mazur (Zweite von rechts) mit Arbeitskollegen im Transportunternehmen, um 1953 (Privatbesitz)