Jakub Szabmacher
geboren am 10. März 1930
Jakub Szabmacher im Alter von fünf Jahren in der Tarbut-Schule (Privatbesitz)
Jakub Szabmacher wächst in einfachen Verhältnissen in der polnischen Kleinstadt Bełz´yce nahe Lublin auf. Der Einmarsch der Deutschen 1939 beendet seine Kindheit. Die jüdische Bevölkerung hungert und ist ständig von Mordaktionen bedroht. Bei einer Selektion kann sich der 13-Jährige zur Gruppe der Männer retten. An den 850 Frauen und Kindern verübt die SS ein Massaker. Auch seine Mutter und Schwester sind unter den Opfern.
Über das Arbeitslager Budzyn´ und das KZ-Außenlager Wieliczka gelangt Jakub Szabmacher 1944 ins KZ Flossenbürg. Zusammen mit 800 Jungen ist er im Block 19 untergebracht, in dem der Blockälteste willkürlich schlägt und mordet.
Als Jude ist Jakub Szabmacher im Lager besonders gefährdet. Im April 1945 versteckt ihn ein älterer Häftling in dem Tunnel zwischen Wäscherei und Häftlingsküche. Dadurch entgeht er dem Todesmarsch der jüdischen Häftlinge. Danach kann er sich mit Hilfe eines Kapos bis zur Befreiung in der Typhus-Abteilung des Krankenreviers verbergen.
Jakub Szabmacher (rechts, hinter Major Gray, dem Leiter der amerikanischen Militärverwaltung in Flossenbürg) am Lagertor, Anfang Mai 1945 (Niederländisches Institut für Kriegsdokumentation, Amsterdam)
Jakub Szabmacher ist der einzige Überlebende seiner Familie. Ein amerikanischer Soldat ermöglicht ihm die Einreise in die USA. Dort adoptiert ihn die Familie Terry, deren Namen er annimmt. Er heiratet und hat drei Kinder. Jack Terry arbeitet zunächst als Geologe, später als Psychiater in New York.
Er stirbt am 30. Oktober 2022 im Alter von 92 Jahren.
Jack Terry als amerikanischer Soldat, um 1956 (Privatbesitz)