geboren am 22. September 1899
Georg Brehm, erkennungsdienstliches Foto der Kriminalpolizei Köln, 1927 (Hauptstaatsarchiv Düsseldorf)
Georg Brehm wächst mit fünf Geschwistern in Köln auf. Sein Vater stirbt früh. Die Mutter muss die Familie ganz alleine mit Putz- und Wascharbeiten ernähren. Im Ersten Weltkrieg ist Georg Brehm Soldat, danach arbeitet er als Schweißer.
Wegen mehrfacher kleinerer Diebstähle ist der 18-Jährige sechs Monate im Gefängnis. In den folgenden Jahren kommt er wiederholt mit dem Gesetz in Konflikt. Er handelt mit Diebesgut, wird wegen Münzfälscherei und Fahrens ohne Führerschein bestraft. Im März 1937 nimmt ihn die Kölner Kriminalpolizei fest. Georg Brehm gehört zu den Menschen, die der Polizei bereits bekannt sind und in mehreren reichsweiten Verhaftungsaktionen festgenommen werden. Die SS inhaftiert diese Männer als »Berufsverbrecher« in Konzentrationslagern.
Nach zwei Jahren im KZ Buchenwald kommt Georg Brehm am 26. April 1939 in das KZ Flossenbürg. Er bekommt die Nummer 299 und einen grünen Winkel. Georg Brehm arbeitet als Häftling im Magazin des Konzentrationslagers. Dort ist er für die Lebensmittelzuteilungen zuständig und hat deswegen gute Überlebenschancen. Im Januar 1945 wird Georg Brehm aus dem KZ Flossenbürg zu einer »Frontbewährungs-Einheit« der SS »entlassen«.
Er überlebt den Krieg. Im Alter von 76 Jahren stirbt Georg Brehm in Köln.
Funkspruch des KZ Flossenbürg an das Wirtschafts-Verwaltungshauptamt der SS, 12. Januar 1945 (Internationaler Suchdienst des Roten Kreuzes, Bad Arolsen)
Die SS-Sturmbrigade Dirlewanger ist eine so genannte Bewährungs-Einheit, zu der einzelne KZ-Häftlinge zum Kriegseinsatz »entlassen« werden.