geboren am 6. März 1927
Bogdan Jaskulski, Czestochowa (Polen), Juli 1945 (Privatbesitz)
Bogdan Jaskulski, geboren in Ługi bei Cze˛stochowa, wächst als eines von vier Kindern in Bolesławiec auf. Direkt an der deutsch-polnischen Grenze gelegen, arbeitet der Vater beim Grenzschutz, die Mutter ist Lehrerin. Nach Kriegsbeginn gehört ihr Wohnort zum Reichsgau Wartheland und heißt nun Bolkenburg. Von dort wird die Familie ins besetzte Generalgouvernement nach Czestochowa vertrieben.
Bogdan wird Mitglied der konspirativen Pfadfinder-Organisation Szary Szeregi. In der Nacht zum 3. Mai 1944 dekoriert er zusammen mit anderen Pfadfi ndern die Stadt Cze˛stochowa mit polnischen Nationalflaggen. Tags darauf verhaftet und verhört ihn die Gestapo. Über das KZ Groß-Rosen wird er Ende Juni ins KZ Flossenbürg deportiert. Noch keine 18 Jahre alt, teilt ihn die SS dem Block 19 zu, der Baracke für Minderjährige. In Flossenbürg muss er täglich zwölf Stunden im Messerschmitt-Werk als Präzisionsnieter arbeiten. Gelegentliche Post und Lebensmittelpakete von den Eltern helfen ihm, die schwere Haftzeit zu überstehen. Am 20. April 1945 wird er auf den Todesmarsch geschickt und nach drei Tagen in der Nähe von Cham von den herannahenden Amerikanern befreit.
Bogdan Jaskulski, Zweiter von rechts, mit anderen Pfadfindern, Czestochowa (Polen) 1944, kurz vor seiner Verhaftung (Privatbesitz)
Im Juli 1945 kehrt er in die Heimat zurück. Er besucht die Staatliche Meeresschule in Gdynia. Bis zu seiner Pensionierung 1987 fährt er für die polnische Handelsflotte zur See, die letzten 20 Jahre als Hochseekapitän.
Bogdan Jaskulski als Hochseekapitän, 1987 Privatbesitz