30. August 1944 – 14. April 1945
„Hochbau“ der ehemaligen Horch-Werke Zwickau, 2018 (KZ-Gedenkstätte Flossenbürg / Foto: Rainer Viertlböck). In diesem Gebäude mussten die Häftlinge arbeiten. Heute steht es leer.
Luftaufnahme des ehemaligen Fabrikgeländes in Zwickau, 2018 (KZ-Gedenkstätte Flossenbürg / Foto: Rainer Viertlböck)
Mit mehreren Transporten kommen über 1.000 Männer. Neben 437 Polen (davon 30 Juden) und 306 Russen sind 85 Italiener, über 70 Franzosen, 65 Ungarn (darunter 59 Juden), 55 Tschechen, 30 Deutsche sowie Häftlinge aus neun weiteren Nationen registriert.
Herstellung von Wehrmachtsfahrzeugen, Flugzeugen und Torpedos für die Horch-Werke (Teil der Auto Union). Die Häftlinge sind in einem Barackenlager auf dem Werksgelände untergebracht.
Die Werksleitung beklagt bei der SS den verwahrlosten Zustand der Häftlinge, der Seuchengefahr für die zivilen Arbeiter birgt. Im Februar und März werden über 350 Kranke nach Flossenbürg überstellt.
51 SS-Männer. Kommandoführer Wilhelm Müsch sowie die Unterscharführer Schragner und Welantschitz erschießen 23 Häftlinge, die durch einen selbst gegrabenen Tunnel aus dem Lager fliehen wollen.
In den Flossenbürger Nummernbüchern sind 280 Tote belegt. Viele Kranke sterben nach der Rücküberstellung in Flossenbürg.
Das Lager wird am 14. April 1945 evakuiert. Die Häftlinge müssen zunächst in Richtung Flossenbürg, aufgrund des Frontverlaufs jedoch ins Außenlager Leitmeritz marschieren.
Auf dem Lagergelände wurden in den 50er Jahren Werkhallen gebaut, an denen eine Gedenktafel an das Außenlager erinnerte.
Am Schwanenteich im Zwickauer Stadtpark steht seit dem 11. September 1948 ein »Mahnmal für die Opfer des Faschismus«. An dieser Stelle waren am 12. August 1945 die Urnen von 320 Häftlingen aus Zwickau und Mülsen St. Micheln feierlich beigesetzt worden. In den 60er Jahren erfolgt der Abriss der alten Gedenkanlage. Die neue Anlage trägt keinen Hinweis auf das Außenlager Zwickau.