Gedächtnisallee 5
D-92696 Flossenbürg

+49 9603-90390-0

Außenlager Schlackenwerth (Ostrov)

17. Mai 1943 – 19. oder 20. April 1945

  • Stadtschloss Schlackenwerth in Ostrov nad Ohří, 2018 (KZ-Gedenkstätte Flossenbürg / Fotos: Rainer Viertlböck)

Häftlinge

Zehn Männer werden gemeinsam mit der SS-Kleiderkasse nach Luftangriffen aus Berlin nach Ostrov nad Ohří verlagert. Ab Juni 1943 arbeiten 90 Häftlinge aus Flossenbürg, Ende 1944 sind es 120.

Neben 40 Polen und 28 Russen sind darunter 19 tschechische, 15 deutsche, sowie französische, italienische und Häftlinge aus sechs weiteren Ländern.

Zwangsarbeit und Unterbringung

Renovierung und Umbauarbeiten an dem baufälligen Schloss sowie Transport und Einlagerung von Material für die aus Berlin verlagerte SS-Kleiderkasse; Schneider- und Schusterarbeiten; Lösch- und Reparaturarbeiten beim Brand des Schlosses.

Zuerst sind die Gefangenen im oberen Stock des Schlosses einquartiert; nach einem Brand im Schloss dann im oberen Stockwerk eines Gasthauses.

Bewachung

Drei Unteroffiziere, 24 SS-Männer. Kommandoführer Edmund Fieger ist als brutal gefürchtet. So lässt er zwei Häftlinge nach einem Fluchtversuch erhängen. Der Chef der SS-Kleiderkasse, Bernlochner, verhält sich gegenüber den Häftlingen menschlich.

Todesopfer

Neun Todesfälle sind in den Nummernbüchern verzeichnet.

Auflösung / Kriegsende

Am 19. oder 20. April 1945 verlässt ein Häftlingstransport Schlackenwerth und erreicht am folgenden Tag das Außenlager Leitmeritz. Nur zehn Häftlinge und einige SS-Männer bleiben zurück. Die SS-Männer begeben sich in amerikanische Gefangenschaft. Am 12. Mai erreicht die sowjetische Armee Schlackenwerth.

Heutige Gedenkzeichen

Seit 1962 befindet sich am Haupteingang des Schlosses eine Gedenktafel.