20. Februar 1945 – 16. April 1945
Luftaufnahme von Neutraubling, ehemaliger Fliegerhorst Obertraubling, 2019 (KZ-Gedenkstätte Flossenbürg / Foto: Rainer Viertlböck)
Ehemaliges SS-Casino in Obertraubling, heute Rathaus von Neutraubling, 2019 (KZ-Gedenkstätte Flossenbürg / Foto: Rainer Viertlböck)
Kommandoführer Cornelius Schwanner, um 1946 (National Archives, Washington D.C.)
600 Häftlinge, mehr als die Hälfte Juden. Die meisten kommen kurz zuvor aus bereits aufgelösten Konzentrationslagern nach Flossenbürg. Über 200 Polen, 100 Tschechen, 47 Kroaten und 35 Franzosen werden neben Männern aus neun weiteren Ländern nach Obertraubling verschleppt.
Die Häftlinge müssen den Mitte Februar von der U.S. Air Force zerstörten Fliegerhorst von Trümmern räumen und eine Startbahn für die Me 262 planieren.
Nach übereinstimmenden Aussagen wird kaum gearbeitet, da die Häftlinge zu schwach und krank sind. Ihr Zustand wird durch die Unterbringung im Casino verschärft. Der zweistöckige Rohbau hat weder ein festes Dach noch Fußböden, Fenster oder Türen. Schiebereien des Küchenkapos bringen die Häftlinge um die ohnehin kargen Essensrationen.
Kommandoführer Cornelius Schwanner und 61 SS-Wachmänner
170 Männer gehen an Ruhr und anderen Krankheiten zugrunde.
Das Außenlager wird am 16. April aufgelöst. Die kranken Häftlinge werden mit Lastwagen nach Dachau transportiert. Die übrigen Häftlinge müssen zu Fuß nach Dachau marschieren und kommen dort am 24. April 1945 an.
Ein erster KZ-Friedhof wird 1957 aufgelöst, das fünf Meter hohe Kreuz wird auf den örtlichen Friedhof versetzt. Seit Oktober 2006 befindet sich ein Gedenkstein am Ort des ersten KZ-Friedhofs.