9. Oktober 1944 – Mitte April 1945
Luftaufnahme des ehemaligen Fabrikgebäudes in Mittweida, 2019 (KZ-Gedenkstätte Flossenbürg / Foto: Rainer Viertlböck)
Ehemaliges Fabrikgelände in Mittweida, 2019 (KZ-Gedenkstätte Flossenbürg / Foto: Rainer Viertlböck)
Verlagerungskennblatt der Firma C. Lorenz, 1944 (Bundesarchiv Berlin). Mit diesem Formblatt beantragt die Firma die Verlagerung der rüstungswichtigen Vorfabrikation für Bordgeräte nach Mittweida.
500 Frauen, davon etwa 300 aus der Sowjetunion, über 150 aus Polen, 23 aus Italien, weitere aus Jugoslawien, Kroatien, Deutschland.
Metallbearbeitung und Herstellung von Kunstharzteilen für den Elektro-Konzern C. Lorenz AG. Die Produktion ist aus Berlin in die stillgelegte Weißthaler Spinnerei (Bahnhofstraße) verlegt worden.
Einige Frauen arbeiten im Prüffeld des Werks. Unweit der Fabrik sind die Frauen in Baracken auf einem umzäunten Gelände untergebracht.
Neun Wachmänner (jugoslawische SS-Männer), zwischen 23 und 27 Aufseherinnen. Nach dem Fluchtversuch eines Häftlings wird der Kommandoführer Teichmann durch Adolf Nies ersetzt.
Zwei Todesfälle sind verzeichnet, weitere Todesopfer auf dem Todesmarsch, die genaue Zahl ist unbekannt.
Das Außenlager wird Mitte April offenbar überstürzt aufgelöst. Die Frauen müssen zu Fuß nach Freiberg marschieren und werden dann in offenen Waggons in Richtung tschechische Grenze gebracht.
Einige Häftlinge befreien sowjetische Truppen Anfang Mai 1945 in Prag. Andere werden weiter nach Budweis (České Budějovice) transportiert und dort von der amerikanischen Armee befreit.
In der Nähe des ehemaligen Lagergeländes wird am 25. April 2005 eine von der Stadt Mittweida gestiftete bronzene Erinnerungstafel enthüllt.