1. Dezember 1943 – 16. April 1945
Das erste für Zwecke der Rüstungsindustrie eingerichtete Außenlager des KZ Flossenbürg
Blick auf das ehemalige Fabrikgelände in Johanngeorgenstadt, 2018 (KZ-Gedenkstätte Flossenbürg / Foto: Rainer Viertlböck)
Ehemalige Möbelfabrik in Johanngeorgenstadt, 2018 (KZ-Gedenkstätte Flossenbürg / Foto: Rainer Viertlböck). Das Gebäude steht seit 2022 nicht mehr.
Bis Ende Mai kommen in mehreren Transporten über 800 Häftlinge. Die Hälfte stammt aus der Sowjetunion, je 200 aus Polen und Frankreich, 60 aus Deutschland, die anderen aus neun weiteren Nationen. Im Januar 1945 sind 988 Häftlinge registriert.
Im Zwei-Schicht-Betrieb Bau von Leitwerken, Flügeln und Vorflügeln der Me 109 für die Erla Maschinenwerk GmbH Leipzig (Lizenzfertigung). Produktion und Unterkunft der Häftlinge befinden sich in einer stillgelegten Möbelfabrik, die mit einem Elektrozaun gesichert ist.
Kommandoführer Cornelius Schwanner, ab Januar 1945 Gottfried Kolacevic; 40 SS-Männer, später auch Luftwaffensoldaten, 59 Mann (Januar 1945).
Mindestens 50 Tote, zunächst durch Misshandlungen und Hinrichtungen, ab Anfang 1945 vor allem durch Krankheiten (Typhus, Tbc).
Am 16. April 1945 wird das Außenlager evakuiert und die überlebenden Häftlinge erreichen zu Fuß und mit Zügen am 8. Mai 1945 Theresienstadt.
Eine Grabanlage auf dem städtischen Friedhof erinnert an die französischen, russischen und italienischen Opfer. Eine Tafel, die an der nun abgerissenen Möbelfabrik angebracht war, soll in der Zukunft woanders am Ort angebracht werden.