10. Dezember 1944 – Mitte April 1945
Ehemalige Fabrik Laurenz und Wilde in Hohenstein-Ernstthal, 2005 (Bild: KZ-Gedenkstätte Flossenbürg).
444 Männer, bis auf drei Häftlinge sind alle Juden. Sie werden im Dezember aus dem zerstörten Wanderer-Werk in Siegmar-Schönau überstellt. 380 von ihnen kommen aus Polen, knapp 50 aus Ungarn, der Rest aus fünf weiteren Ländern.
Über die Art der Arbeit ist nichts bekannt. Eventuell Fertigung von LKW-Teilen für die Wanderer-Werke (Teil der Auto-Union) in der stillgelegten Textilfirma Laurenz und Wilde (Antonstraße). Die Häftlinge waren in einem umzäunten Barackenlager auf dem Schützenplatz untergebracht.
Kommandoführer Franz Reber und 32 SS-Wachmänner
Vermutlich sechs Tote im Lager
Mitte April 1945 wird das Außenlager aufgelöst und die Häftlinge werden in Richtung Sudetenland getrieben. Einige Häftlinge, denen es gelingt zu fliehen, werden Anfang Mai von sowjetischen Truppen befreit. Die übrigen Häftlinge werden nahe Pilsen von amerikanischen Truppen befreit.
Eine Gedenktafel für die Opfer des Außenlagers findet sich auf dem Friedhof St. Christophori; auf dem Friedhof der Trinitatis-Gemeinde ist ein Grab für zwei unbekannte Opfer des Todesmarsches.
Seit 2005 findet die jährliche Kranzniederlegung anlässlich des Holocaust-Gedenktages am Ort des ehemaligen Außenlagers statt.