19. Juli 1944 – 13. April 1945
Ab 1. September 1944 dem KZ Flossenbürg unterstellt
Baracken des Außenlagers Helmbrechts, um 1950 (Bilder: Klaus Rauh). Die Baracken des Außenlagers dienen nach dem Krieg als Unterkünfte für Heimatvertriebene.
Luftbild der Siedlung, die auf dem ehemaligen Lagergelände in Helmbrechts errichtet wurde, 2018 (KZ-Gedenkstätte Flossenbürg / Foto: Rainer Viertlböck)
Bis April werden etwa 680 nichtjüdische weibliche Häftlinge aus dem KZ Ravensbrück überstellt. Die meisten stammen aus Polen, der Sowjetunion und der Tschechoslowakei. Am 6. März 1945 erreicht ein Todesmarsch mit 621 jüdischen Frauen (vor allem Ungarinnen) aus dem schlesischen Außenlager Grünberg des KZ Groß-Rosen das Lager.
Herstellung von Kabeln und Munition für den Rüstungsbetrieb Kabel- und Metallwerke Neumeyer (Nürnberg) in einer stillgelegten Textilfabrik. Zunächst sind die Frauen dort untergebracht, später in einem mit Stacheldrahtzaun umgebenen Barackenlager, einen Kilometer von der Fabrik entfernt.
14, später 21 SS-Männer und 20 bis 23 Aufseherinnen. Kommandoführer Alois Dörr schreitet nicht gegen Misshandlungen und Ermordung von Häftlingen durch die Wachmannschaften und Aufseherinnen ein.
Etwa zehn bis 20 nichtjüdische Häftlinge (bis März 1945); mindestens drei Frauen werden nach Fluchtversuchen in Helmbrechts erschlagen oder in Flossenbürg erhängt. Bis Mitte April sterben 40 bis 50 Jüdinnen.
Am 13. April wird das Lager aufgelöst, die Frauen müssen nach Zwodau marschieren. In Zwodau werden einige nichtjüdische Häftlinge zurückgelassen, weitere jüdische Häftlinge werden mit den Frauen aus Helmbrechts in Richtung Süden getrieben. Etwa 200 Frauen sterben während des Marsches an Entkräftung oder werden ermordet.
Auf dem Friedhof in Helmbrechts erinnert eine Gedenktafel und ein Stein aus Volary an die Opfer des Außenlagers und des Todesmarsches.
In Schwarzenbach a. d. Saale, am Ort der ersten Übernachtung auf dem Todesmarsch der Frauen nach Volary, informieren zwei Tafeln über das Außenlager.