8. September 1944 – Mitte April 1945
Luftbild des ehemaligen Fabrikgeländes in Hainichen, 2019 (KZ-Gedenkstätte Flossenbürg / Foto: Rainer Viertlböck)
In zwei Transporten kommen zunächst 150 polnische, dann 350 ungarische Jüdinnen aus Auschwitz, außerdem einige Tschechinnen und Staatenlose.
Metallarbeiten (wie Schleifen, Fräsen) an Maschinengewehren, Nebel- und Granatwerfern für die Framo-Werke GmbH. Untergebracht sind die Häftlinge und Wachmannschaften in einer ehemaligen Nadelfabrik, ein Kilometer vom Werk entfernt. Das Grundstück ist von einem Stacheldrahtzaun und zwei Wachtürmen umgeben.
12 SS-Wachmänner (teils aus Ungarn, teils Angehörige der Wlassow-Armee), 17 Aufseherinnen. Kommandoführer Wilhelm Loh schreitet gegen die schweren Übergriffe der Oberaufseherin Gertrud Becker nicht ein, die mindestens eine Frau zu Tode prügelt.
Fünf Tote sind dokumentiert.
Nach einem Luftangriff wird das Lager panikartig evakuiert. Innerhalb einer Woche gelangen die Frauen zu Fuß und per Bahn in das Außenlager Leitmeritz. Sie werden nach Theresienstadt gebracht und dort am 8. Mai 1945 von sowjetischen Truppen befreit.
Seit November 2007 erinnert ein Gedenkstein auf dem Friedhof an die im Außenlager Hainichen verstorbenen Frauen.