24. November 1944 – Mitte April 1945
F6 Cigarettenfabrik Dresden, 2002 (Bild: KZ-Gedenkstätte Flossenbürg). Hier waren die Häftlinge untergebracht und mussten für die Rüstungsfirma Bernsdorf arbeiten.
Luftbild von Dresden mit ehemaliger Zigarettenfabrik (vorne rechts), 2019 (KZ-Gedenkstätte Flossenbürg / Foto: Rainer Viertlböck)
500 jüdische Häftlinge, darunter ganze Familien, werden aus dem Ghetto Litzmannstadt über das KZ Stutthof nach Dresden verschleppt. Die meisten der 216 Männer und 284 Frauen und Kinder sind Polen. Daneben sind wenige deutsche, tschechische, ungarische und litauische Jüdinnen registriert.
Fertigung von MG-Munition für die Firma Bernsdorf & Co. Männer und Frauen sind getrennt in den oberen Stockwerken der Fabrik untergebracht. Nach einem schweren Bombenschaden beim Luftangriff auf Dresden werden die Gefangenen ins Außenlager Mockethal überstellt. Später müssen die meisten wieder in Dresden Aufräumarbeiten leisten.
Je 15 SS-Männer und Aufseherinnen. Kommandoführer Schmerse und Oberaufseherin Ida Guhl sind wegen ihrer Misshandlungen bei den Häftlingen gefürchtet.
Mindestens 16 Menschen sterben an Unterernährung oder Krankheit. Die Luftangriffe vom 13. Februar 1945 fordern weitere Opfer. In Mockethal werden einige Häftlinge erschossen.
Mitte April 1945 werden die Häftlinge über Zwodau nach Theresienstadt getrieben, wo sie am 8. Mai 1945 befreit werden.
Im Oktober 2002 wurde auf Initiative eines ehemaligen Häftlings eine Gedenktafel am Gebäude des ehemaligen Außenlagers angebracht. Dieses wird wie vor dem Krieg als Zigarettenfabrik genutzt.