Mittlerweile gibt es kaum noch Menschen, die die nationalsozialistischen Konzentrationslager überlebt haben, aus eigener Erfahrung darüber berichten und unsere Fragen beantworten können. Auch wenn es perspektivisch kaum noch direkte Begegnungen mit Überlebenden der nationalsozialistischen Verfolgungspolitik geben wird, bleiben uns ihre Erinnerungen in Form von Erzählungen, Erinnerungsberichten, Fotografien, Zeichnungen oder videografierten Interviews erhalten. Aber wie gehen wir mit diesem Erbe um? Welche Chancen bieten diese Hinterlassenschaften für Bildungskontexte? Und wie müssen sie aufbereitet sein, damit sie jungen Menschen im Zeitalter der digitalen Transformation ein interessengeleitetes Lernen über den Nationalsozialismus ermöglichen?
Zusammen mit Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen sowie Schülerinnen und Schülern und Studierenden als Vertreterinnen und Vertreter der Zielgruppe haben wir uns im Rahmen des Think Tanks „Digital Memorial Lab“ auf die Suche nach Antworten auf diese Fragen begeben. Das Ergebnis dieses gemeinschaftlichen Arbeits-, Entwicklungs- und Lernprozesses ist die digitale Lernplattform „Keeping Memories. Lebensgeschichten von Gefangenen des KZ Flossenbürg“.
Das Projekt wurde entwickelt und umgesetzt im Rahmen von "dive in. Programm für digitale Interaktion" der Kulturstiftung des Bundes, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Programm "Neustart Kultur" sowie dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus.