13. Februar 2020 – 16. August 2020
Shelomo Selinger in seinem Pariser Atelier. Foto: Privatbesitz
Der israelisch-französische Bildhauer Shelomo Selinger überlebt die Verfolgung durch die Nationalsozialisten. Schwer traumatisiert von der Lagerhaft leidet er unter Amnesie, die über sieben Jahre andauern wird.
Ein Jahr nach dem Krieg wandert er nach Palästina aus. Die Begegnung mit seiner zukünftigen Frau Ruth Shapirovsky 1951 bringt ihn zur Bildhauerei. Zu dieser Zeit gewinnt Selinger auch sein Gedächtnis wieder.
Das junge Paar geht 1955 nach Paris, wo Shelomo Selinger ein Kunststudium an der École des Beaux Arts beginnt. Dies ist der Anfang eines reichen und langjährigen künstlerischen Schaffens. Bis heute hat Shelomo Selinger mehr als 800 Skulpturen aus Granit, Sandstein, Bronze und unterschiedlichen Hölzern geschaffen. Nur die wenigsten befassen sich explizit mit dem Thema Holocaust. Dennoch gehören gerade diese Werke zu seinen sichtbarsten. Unter anderem realisiert Selinger 1976 das Mémorial National du camp de Drancy für die Gedenkstätte des ehemaligen Sammel- und Durchgangslagers in Drancy, das Mémorial de la Résistance in La Courneuve sowie das 2018 eingeweihte nationale Shoah-Mahnmal des Großherzogtums Luxemburg
Die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg zeigt zwischen dem 13. Februar und dem 16. August 2020 Werke des Künstlers. Die ausgewählten Skulpturen und Reliefe lassen die zentralen Themen sichtbar werden, aus denen Selinger seine Kraft schöpft: Liebe, Familie und die Lust am Leben als Symbole des Überlebthabens. Ergänzt wird die Ausstellung um die Modelle der von ihm geschaffenen Shoah-Mahnmale.
Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit dem Institut für Romanistik an der Universität Regensburg sowie dem Skulpturenmuseum im Hofberg in Landshut.
13.02.2020-16.08.2020
In der ehemaligen Häftlingsküche
Eintritt frei