Die Zeitzeugenschaft des Holocaust geht ihrem Ende entgegen. Nur noch wenige Überlebende der NS-Herrschaft können aus eigener Erfahrung sprechen - oder von jenen Menschen berichten, die im Holocaust ermordet wurden. Was bleibt, sind literarische Zeugnisse und unzählige Videointerviews der Überlebenden - sowie die Frage, wie wir in Zukunft mit dieser Erbschaft umgehen wollen.
Grund genug, den Blick auf die Geschichte der Zeitzeugenschaft zu
richten, die komplexe Beziehung zwischen Zeitzeuge und Interviewer,
Medium und Gesellschaft zu erkunden.
Dabei steht die Erinnerung an
den Holocaust, wie sie in Interviews und Aufnahmen von öffentlichen
Auftritten der Zeitzeugen überliefert ist, im Fokus. Sie wird zur
Erzählung - einem Trauma abgerungen und zugleich das Produkt von
Beziehungen und Interessen, anhängig vom jeweiligen Kontext in Politik
und Gesellschaft, vor Gericht oder Schulklassen, für die Forschung, das
Fernsehen oder Kino.
Die Ausstellung "Ende der Zeitzeugenschaft?" hinterfragt die "Gemachtheit" der Interviews mit Zeitzeugen und ihre gesellschaftliche Rolle seit 1945. Sie gibt Einblicke in die Videosammlung der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, in Interviews, die bislang nie gezeigt wurden.
25. Oktober 2023 - 31. Juli 2024
Im Foyer der Zentralbibliothek der Universität Regensburg
Montag - Freitag 8.00 bis 19.30 Uhr
Samstag 9.00 bis 18.00 Uhr
Eintritt frei. Die Ausstellung ist barrierefrei zugänglich.
Bei Interesse an einer Führung durch die Ausstellung wenden Sie sich bitte an folgende Mailadresse: ausstellung.zeitzeugenschaft
@ur.de
Die Ausstellung "Ende der Zeitzeugenschaft?" wurde gemeinsam mit dem Jüdischen Museum Hohenems entwickelt und wird in Kooperation mit dem Zentrum Erinnerungskultur der Universität Regensburg gezeigt.
Begleitet wird die Ausstellung von einem umfangreichen Rahmenprogramm und einer Filmreihe. Alle Informationen hierzu finden Sie in der folgenden Übersicht und mit einem Klick auf die jeweilige Veranstaltung.