13. Mai 2022 – 6. November 2022
Fotofund aus dem Naturhistorischen Museum Wien „Tarnow Juden 1942“ und zeitgenössische Messinstrumente der Anthropologie. Foto: Wolfgang Reichmann, Naturhistorisches Museum Wien
Ende 1941 entwickelten zwei Wiener Wissenschaftlerinnen ein Projekt
zur „Erforschung typischer Ostjuden“. Mit „kaltem Blick“ fotografierten
sie im März 1942 in der deutsch besetzten polnischen Stadt Tarnów mehr
als hundert jüdische Familien, insgesamt 565 Männer, Frauen und Kinder.
Von diesen überlebten nur 26 den Holocaust und konnten später davon
berichten. Einer davon ist Steve Israeler, der ab August 1944 als Häftling im KZ Flossenbürg inhaftiert war.
Die Ausstellung dokumentiert zum einen das ehrgeizige Vorgehen der beiden Wissenschaftlerinnen. Zum anderen erzählt sie vom Leben der jüdischen Bevölkerung in Tarnów vor 1939 und von deren Ermordung unter deutscher Herrschaft. Tarnów steht dabei exemplarisch für die Verfolgung und Vernichtung hunderter jüdischer Gemeinden in dem von Deutschen beherrschten und terrorisierten Polen. Ins Zentrum der Ausstellung werden die erhalten gebliebenen Fotos gesetzt.
Die Ausstellung wurde als Gemeinschaftsprojekt von der Stiftung Topographie des Terrors, der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und des Naturhistorischen Museums Wien erarbeitet und wird der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg als Leihgabe zur Verfügung gestellt.
13. Mai – 6. November 2022
täglich 9.00 bis 17.00 Uhr
In der ehemaligen Häftlingsküche
Eintritt frei