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Fachtag am 9. und 10. Oktober: Was lässt sich mit Geschichte lernen?

„Nie wieder ist jetzt“: dieser Spruch hat derzeit Konjunktur. Er suggeriert, dass aus Geschichte gerade hinsichtlich Rassismus und Antisemitismus etwas Eindeutiges, Unveränderliches für die Gegenwart zu lernen sei. Aber nie wieder was eigentlich? Und inwieweit hilft uns die Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus, heutige Erscheinungsformen von Rassismus und Antisemitismus erkennen, kritisieren und bekämpfen zu können? Nicht zuletzt die rechtsterroristischen Anschläge in München (2016), Halle (2019) und Hanau (2020) machen doch auf drastische Weise sichtbar: Die pädagogische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus ist offensichtlich kein Allheilmittel gegen menschenfeindliche Ideologien.

Für alle Pädagog*innen aus Schule, Sozialer Arbeit und Erwachsenenbildung

Am 9. und 10. Oktober 2024

Die Teilnehmendenzahl ist auf 60 Personen begrenzt. Wir empfehlen eine frühzeitige Anmeldung.

Seit dem grausamen Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und dem Krieg in Gaza ist eine zunehmende Polarisierung und Überforderung auch im Bildungsbereich zu beobachten: Sowohl pro-israelische als auch pro-palästinensische Akteur*innen führen Bezüge zur NS-Geschichte ins Feld, um ihre Positionen zu untermauern. Eindeutig scheint hier gar nichts mehr. Das Verhältnis von Antisemitismus- und Rassismuskritik in der Bildungsarbeit steht zur Disposition.

Was lässt sich also durch die Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus lernen – und wo stößt das „Lernen aus Geschichte“ an seine Grenzen?

Der Fachtag stellt verschiedene Konzepte rassismus- und antisemitismuskritischer Bildungsarbeit vor, die sich den zahlreichen Herausforderungen der Gegenwart entgegenstellen. Angesprochen ist dabei ein breites Spektrum pädagogischer Akteure vom Bereich der Sozialen Arbeit, der Anti-Diskriminierungs- und Beratungsarbeit über die Schule bis hin zur Erwachsenenbildung. Wie können Rassismuskritik und Antisemitismuskritik verbunden werden? Welche Rolle spielt dabei die Geschichte des Nationalsozialismus?

Programm für Mittwoch, 9. Oktober

18.00 - 20.00 Uhr

Ort: Weiden, Plan B

Rosa Jellinek (Aktivistin und Influencerin, Social-Media-Projekt "Oy Vey!")

Vortrag und Gespräch "Antisemitismus und Social Media"

Programm für Donnerstag, 10. Oktober

Ort: KZ-Gedenkstätte Flossenbürg

9.00 Uhr

Begrüßung

9.15 Uhr

Keynote 1: "Rassismus und Antisemitismus: Geschichte - Erscheinungsformen - gesellschaftliche Ursachen"

Dr. Leo Roepert, Universität Hamburg

10.30 Uhr

Parallele Workshops

"Zwischen Geschichte und Gegenwart - Sinti und Roma im Fokus von Antiziganismus" (Michelle Berger, Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Bayern)

"Aktuelle Erscheinungsformen von Rassismus und Antisemitismus in der regionalen extremen Rechten" (Jan Nowak, Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus Bayern)

"'Ratsche klappern statt Hass zu plappern': Sensibilisierung für Antisemitismus im Alltag" (Youth Bridge / Europäische Janusz-Korczak-Akademie)

12.00 Uhr

Mittagspause, Buffet im Museumscafé

13.00 Uhr

Keynote 2: "Antisemitismus lässt sich nicht mit Rassismus bekämpfen"

Jouanna Hassoun, transaidency e.V. / Trialogformate zum Nahostkonflikt

14.00 Uhr

"Wie können Rassismuskritik und Antisemitismuskritik verbunden werden? Welche Rolle spielt dabei die Geschichte des Nationalsozialismus?"

Podiumsgespräch mit allen Referent*innen des Tages

15.00 Uhr

Ende der Veranstaltung

Optional: Rundgang über das Gelände der KZ-Gedenkstätte (Dauer ca. 2 Stunden, Voranmeldung erbeten)

Die Veranstaltung ist auf 60 Personen begrenzt. Wir empfehlen daher eine frühzeitige Anmeldung.